18. Regionalkonferenz am 2.11.2023 in Erfurt mit den Architektenkammern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „Inklusiv gestalten – Potentiale im ländlichen Raum“

Inklusiv Gestalten 11 2023

Fotografin: Melanie Kahl, Erfurt

Bericht von https://bak.de/politik-und-praxis/inklusion/regionalkonferenzen-inklusion/

Das Barrierefreiheit und Inklusion gerade in den ländlichen Raum gehören, das hat die 18. Regionalkonferenz in Zusammenarbeit mit dem Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel, der Bundesarchitektenkammer und den Architektenkammern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt eindrucksvoll gezeigt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit einer alternden Gesellschaft und der anhaltenden Abwanderung junger Menschen in die Städte, ist die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung, die Gewährleistung von Mobilität und altersgerechtem Wohnen sicherzustellen. Wie Thüringen derzeit aufgestellt ist, erläuterte Dr. Martin Gude vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft.

Ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Claudia Neu, die den Lehrstuhl Soziologie ländlicher Räume an den Universitäten Göttingen und Kassel innehat, beleuchtete die soziologische Sicht zur Daseinsvorsorge und inklusivem Gestalten auf dem Land. Die vielfältigen gezeigten Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Gesundheit, Freizeit, Wohnen, Bildung sowie Versorgung und Mobilität zeigten ein breites Spektrum auf, wie mit viel bürgerlichem Engagement und oftmals einfachen Mitteln – manchmal gegen örtlichen Widerstand von politischen Akteuren – wunderbare und unkonventionelle Projekte entstehen können, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und vor Ort viel Nutzen bringen. Ob es die Gesundheitskioske der Stiftung Landleben sind, die über „Dorfkümmerer“ Hausbesuche und Sprechstunden teils als Telemedizin ermöglichen oder eine Kegelbahn die als neues Freizeitzentrum im Ort Wülknitz hohe Attraktivität hat oder die Versorgung über einen Bahn-Hofladen in Rottenbach – alles dies veranschaulichte, wie der Niedergang eines Ortes aufgehalten und soziale Inklusion und Teilhabe für alle ermöglicht werden kann, so dass der ländliche Raum wieder neue Anziehungskraft erlangt.

Der Bundesbehindertenbeauftragte Dusel betonte, dass es stets der Expertise und Kreativität der Architektinnen und Architekten und Ingenieurinnen und Ingenieure aller Fachrichtungen bedarf, damit qualitätsvolle und intelligente bauliche Umsetzung ermöglicht wird. Er sieht Barrierefreiheit als Standard für ein modernes Land, da es ein Qualitätsmerkmal sei: „Es macht einfach keinen Sinn, Barrieren zu bauen“. Vorgestellt wurde von Dr. Markus Rebstock die Bundesfachstelle Barrierefreiheit, der zudem über barrierefreie Mobilitätsketten und Infrastruktur sprach. Die gut besuchte Regionalkonferenz moderierte wieder ZDF-Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein. Die nächste Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“ wird in Karlsruhe von der Architektenkammer Baden-Württemberg am 04.03.2024 ausgerichtet.  

Die nächste Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“ wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgerichtet und findet am 4.3.2024 in Karlsruhe statt.

Dr. Markus Rebstock, Bundesfachstelle Barrierefreiheit, Frieder Kreß, Vorstandsmitglied Architektenkammer Thüringen, Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Katrin Klima, Architektin, Florian Hallmann, Hallmann Architekten, Frank Baumgarten, Vorstand Stiftung Landleben, Peter Möller, Bahn-Hofladen e.G., Rottenbach, Sabine Feuer, Landesfachstelle für Barrierefreiheit in Thüringen, Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein vom ZDF, Martin Müller, Vizepräsident Bundesarchitektenkammer (hinten v. l.) sowie Marco Pompe, Inklusionsbeauftragter Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V. – ISL; Fachwart Rollstuhlsport im Thüringer Behinderten-Reha-Sportverband e. V. (vorne)

 

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