Weinlese auf dem einzigen Weinberg im Unstrut-Hainich-Kreis

Bericht der Thüringer Allgemeinen vom 29. September 2023 von Sabine Spitzer

weinlese.pg

Die vierjährige Maila half am Freitag bei der Ernte auf dem 0,75 Hektar großen Weinhang in Großvargula.Foto: Sabine Spitzer

Großvargula.  Bei der Ernte auf dem Hopfenberg in Großvargula wurden wieder Helferinnen und Helfer gebraucht. Warum aus den Trauben diesmal ein Top-Rosé und ein besonderer Rotwein werden wird.

Auf dem einzigen Weinberg des Unstrut-Hainich-Kreis in Großvargula hat die Weinlese begonnen. Die Trauben der Rebsorte Regent sind diesmal von enorm guter Qualität. Hergestellt wird daraus der Rotwein „Mons Lupi“ und auch einige Flaschen Rosé.

 

Die vierjährige Maila füllte am Freitag fleißig ihren kleinen Eimer mit Trauben. Das Mädchen war zusammen mit etwa 20 weiteren Kindern von der Kita „Unstruthüpfer“ zur Lese gekommen. Für sie war es das erste Mal, dass sie die Ernte miterleben konnten. „Denn wir sind mit der Stiftung verbunden“, berichtete Katharina Brand vom Förderverein der Kita, der den Besuch der Kinder mit angeschoben hatte.

Regenfälle während des Wachstums der Trauben

Die Stiftung Landleben aus Kirchheilingen braucht alljährlich jede helfende Hand bei der Ernte. Diese hatte 2014 den 0,75 Hektar großen Weinberg von der damaligen Beschäftigungsgesellschaft Promo übernommen, weil diese aufgelöst worden war. Dass der Kindergarten vorbeischaute, freute Frank Baumgarten. Er ist im Vorstand der Agrargenossenschaft Kirchheilingen, in der die Idee für die Stiftung Landleben entstand, zu der er ebenfalls gehört. „Ein Weinberg ist etwas für Generationen“, sagte er mit Blick in die Zukunft.

85 bis 90 Oechsle wurden diesmal in den Trauben gemessen. Der Grad steht für den Zuckergehalt im Most. Dass es ein guter Jahrgang wird, hatte Baumgarten nicht erwartet, weil das Wachstum der Trauben von vielen Regenfällen begleitet worden war. „Die Netze haben sich gelohnt“, meinte er. Denn damit wurden sie geschützt vor Vögeln, die gern Trauben fressen.

 

200 Reben sind in diesem Jahr nachgepflanzt worden

Obwohl die Ernte mit dieser Oechs-lezahl beste Voraussetzungen für einen sehr guten Rotwein mit sich bringt, soll ein Teil zu Rosé verarbeitetet werden, der auch mit geringerer Trauben-Qualität einen guten Geschmack erhält.

„Damit haben wir dann auch den Sommer abgedeckt“, so Baumgarten. „Das wird ein Top-Roséwein“, blickt er voraus.

Mit rund 2000 Flaschen Ertrag rechnet er insgesamt, der damit im Durchschnitt liegt. Hergestellt wird der Wein im Thüringer Weingut Bad Sulza, mit dem die Stiftung seit Jahren kooperiert. Laut Baumgarten wurden in diesem Jahr 200 Reben nachgepflanzt, weil einige abgestorben waren. 2024 werden sie voraussichtlich das erste Mal tragen.

Zu den freiwilligen Helfern gehörte am Freitag Dieter Facklam aus Großengottern. „Es ist schlichte Dankbarkeit“, sagte er. Denn die Agrargenossenschaft unterstütze die Leichtathleten des Sportvereins Creaton, deren Leiter er ist. Auch war das Unternehmen so etwas wie ein Patenbetrieb für das Jahn-Gymnasium in Großengottern geworden, in dem er 27 Jahre Chef war. Er schickte die Schüler damals auch zum Helfen aufs Feld. „Das hat zum Lernen angespornt“, berichtete er. Denn viele hätten danach gesagt, dass sie so ihre Geld nicht verdienen wollen.

Die Weinlese geht am Samstag, 30. September, um 9 Uhr weiter. Wer noch als freiwillige Helfer vorbeikommen möchte, sei willkommen, so Frank Baumgarten.

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